Beschreibung
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ein ‚Staatsfernsehen‘? Deutschlands beliebteste Krimireihe ein ‚Staatsgenre‘; nur dazu da, den ‚Staat‘ zu legitimieren? Solche Vorstellungen passen vermutlich gut zu den derzeitigen Delegitimierungsbestrebungen insbesondere des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Aber stimmen sie auch? Der Beitrag geht mit Blick auf seine nahezu 55jährige Geschichte der Behauptung nach, der Tatort habe sich in den 1970er und 1980er Jahren als ‚Staatsgenre‘ verstanden. Das ‚Staatsgenre‘-Konzept wird dabei kritisch diskutiert und seine (wissenschaftliche) Brauch- und Belastbarkeit hinterfragt.
Christian Hißnauer, studierte Soziologie, Theater- und Filmwissenschaft. Er arbeitete in der angewandten Kommunikationsforschung (Mainz) und als Wissenschaftlicher Mitarbeiter/Projektleiter (Universität Göttingen). Seit 2017 ist er am Institut für deutsche Literatur (HU Berlin) tätig. Er veröffentlicht u. a. zu den Themen Fernsehgeschichte, Dokumentarismus, Serienforschung und mediale Raumproduktion.