Beschreibung
Wissen wird in der Moderne als primärer Produktionsfaktor und damit als zentraler Aspekt der Arbeit gepriesen und unter großen Hoffnungen generiert, archiviert, gelehrt, gehandelt, geschützt, problematisiert und auch wieder vergessen. Garantie für profitable Wirtschafts- oder produktive Arbeitsbedingungen kann Wissen heute jedoch keine mehr geben. Immer öfter kann es nicht einmal mehr Ein- und Auskommen für diejenigen garantieren, die über Wissen verfügen. Dieser Umstand gibt Anlass, die Bedingungen der Wertschätzung von Wissen und Arbeit in der Moderne und insbesondere die aktuell ihrer Remuneration zugrunde liegende Bindung von Einkommen an Arbeit zu überdenken. Diese Publikation wurde durch den FWF unterstützt.
INHALTSVERZEICHNIS:
Geleitwort
Vorwort (in eigener Sache)
1. Arbeit und Wissen
1.1 Arbeit als Existenzbedingung?
1.2 Arbeitsteilung
1.3 Körperliche und geistige Arbeit
1.4 Sein und Bewusstsein
1.5 Vorwissen
1.5.1 Verteilungsordnung
1.5.2 Was heißt brauchbar?
2. Spezialisierung
2.1 Theorie und Praxis
2.1.1 Ägyptische Mathematik
2.1.2 Theoretiker-Beobachter
2.1.3 Der Beweis
3. Nachfragesicherung
3.1 Wahrheit
3.1.1 Sprachwissen ist immer wahr
3.1.2 Kulturwissen
3.2 Macht
3.2.1 Unbewusste Strategien?
3.2.2 Herrschaftliches Wissen
3.2.3 Männliches Wissen
3.2.4 Machtmultiplikationen
3.3 Die Dialektik der Macht
4. Bereiche relativer Eigenständigkeit
4.1 Paradoxien
4.2 Schulen
4.2.1 Klosterschulen
4.3 Exkurs: Schrift
4.3.1 Lösung aus dem raum-zeitlichen Kontext
4.4 Die Scholastik
4.4.1 Die Theodizee
4.5 Kanalisierung
5. Wissenschaftliches Wissen
5.1 Wissenschaftliche Bereiche relativer Eigenständigkeit
5.2 Universitäten
5.2.1 Forschung und Lehre
5.3 Autonomie
5.4 Der deutsche Idealismus
6. Proletarisches Wissen
6.1 Dreifache Handlungsentlastetheit
6.1.1 Die Nützlichkeitsdebatte
6.1.2 Die russländischen Sozialwissenschaften
6.2 Die sowjetische Wissensepisteme
6.2.1 Lysenko
6.2.2 Beschränkende…
6.2.3 … und ermöglichende Bedingungen
6.3 Verwerfungen
6.3.1 Gleichzeitige Ungleichzeitigkeit
7. Wirtschaftswissen
7.1 Mehr-, Gebrauchs- und Tauschwerte
7.2 Zeit oder Freizeit
7.2.1 Der Zeithorizont
7.3 Naturalien
7.4 Geld
7.4.1 Wie funktioniert Geld?
7.4.2 Zur Geschichte des Geldes
7.5 Geld und Zeit
7.5.1 Der Zins
7.5.2 Unterschiedliche Zeithorizonte
7.5.3 Fossile Brennstoffe
7.6 Der Geldlohn
7.6.1 Gewerkschaften
7.7 Die Generalität des Geldes
7.7.1 Ware Arbeitskraft
7.7.2 Ware Geld
8. Wissen wissen
8.1 Problematisierbarkeit
8.2 Wissenschaftstheorie
8.3 Vom Was zum Wie
8.3.1 Naturwissenschaft
8.4 Gilt zu wissen, dass Wissen nur relativ gilt, nur relativ?
8.5 Die Kosten des Wissen-wissens
9. Die Bildungsproblematik
9.1 Die Ökonomisierungsdebatte
9.2 Universitäre Bildung
9.2.1 Die Einheit von Lehre und Forschung
9.2.2 Unterschiedliche Geschwindigkeiten
9.3 Akademische Titel
9.3.1 The only way is up…
9.4 Nichtwissen und Bildung
10. Die Wissensflut
10.1 Quantitative Bewältigungsversuche
10.2 Qualitative Bewältigungsversuche
10.2.1 Peer Review
10.2.2 Citation Index
10.3 Definitionsmacht
10.4 Distanziertes Misslingen
11. Die Freiheit des Wissens
11.1 Free Access
11.2 Open Source
11.3 Wissen als Eigentum
11.4 Intellectual Property Rights
11.4.1 Zur Geschichte intellektueller Eigentumsrechte
11.4.2 Individuelle oder gesellschaftliche Interessen
11.5 Open Access in den Wissenschaften
11.6 Das Ende der Wissenschaften, wie wir sie kennen?
12. Produktivität/Postproduktivität
12.1 Postproduktivität
12.2 Sozialistische Arbeit
12.3 „Sozialstaatliche“ Arbeit
13. Resümee
13.1 Pro
13.2 Kontra
Literatur