Beschreibung
Der vorliegende Band rekonstruiert die bisher wenig beachtete Auseinandersetzung der bis 1961 entstandenen westdeutschen dokumentarischen Filme mit der NS-Vergangenheit, dem Holocaust und dem Zweiten Weltkrieg. Aufbauend auf eine eingehende Archivarbeit werden auch Filme diskutiert, die in der Fachliteratur bislang nur selten oder gar nicht aufgegriffen wurden. Die in den Filmen zu erkennenden Diskurse knüpfen an bekannte Deutungen an. Sie überraschen durch eine Vielfalt an Formaten, Distributionswegen und Aufführungskontexten, etwa bei dokumentarischen Fernsehserien oder der politischen Bildungsarbeit, die auf einen differenzierteren Umgang mit der NS-Vergangenheit in der frühen Bundesrepublik hindeutet als bisher allgemein angenommen.
Götz Lachwitz, ist Medien- und Kulturwissenschaftler. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1945–2005“ und Stipendiat im Graduiertenkolleg „Vergegenwärtigungen. Repräsentationen der Shoah in komparatistischer Perspektive“ an der Universität Hamburg. Dort promovierte er zum Thema „Verhandeln statt zeigen. Der dokumentarische Film und die Erinnerung an Holocaust und Nationalsozialismus“.
Thomas Weber ist seit 2011 Professor für Medienwissenschaft am Institut für Medien und Kommunikation (IMK) der Universität Hamburg und war u.a. Leiter des Teilprojekts „Themen und Ästhetik“ des DFG-Forschungsprojekts „Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1945–2005“; Publikationen u. a.: Medienkulturen des Dokumentarischen. Wiesbaden: VS 2017 (hrsg. zsm. mit Carsten Heinze), Mediale Transformationen des Holocausts. Berlin: AVINUS 2013 (hrsg. zsm. mit Ursula von Keitz). Weitere Informationen unter: www.thomas-weber.avinus.de