Beschreibung
»Ich bin der Schnitt.« Mit diesen Worten beschrieben sowohl der Schriftsteller Walter Kempowski als auch der Regisseur Eberhard Fechner sich selbst und das Besondere ihrer künstlerischen Arbeit. Über Fechners Kempowski-Verfilmung Tadellöser & Wolff (1975) und Ein Kapitel für sich (1979/80) hinausgehend untersuchen Philipp Böttcher und Christian Hißnauer detailliert die Verbindungslinien zwischen dem literarischen und dem filmischen Schaffen der beiden Autoren, wie sie vor allem in der Montagetechnik von Kempowskis Befragungsbüchern und Fechners Erzähl- oder Gesprächsfilmen sowie in ihren jeweiligen Werkverständnissen erkenn- und sichtbar werden. Zudem rekonstruieren Böttcher und Hißnauer auf Basis von Archivfunden erstmals die nicht ganz konfliktfreie Zusammenarbeit an den Drehbüchern zu den genannten Literaturverfilmungen.
Philipp Böttcher studierte Germanistik, Geschichte und Pädagogik. Nach Stationen als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Göttingen und Berlin (HU) sowie als Studienreferendar in Brandenburg arbeitet er als Studienrat im Hochschuldienst für Literaturwissenschaft und -didaktik an der Universität Duisburg-Essen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der Literatur des 19. bis 21. Jahrhunderts.
Christian Hißnauer studierte Soziologie, Theater- und Filmwissenschaft. Er arbeitete in der angewandten Kommunikationsforschung (Mainz) und als Wissenschaftlicher Mitarbeiter/Projektleiter (Universität Göttingen). Seit 2017 ist er am Institut für deutsche Literatur (HU Berlin). Er veröffentlicht u.a. zu den Themen Fernsehgeschichte, Dokumentarismus und Serienforschung.