Beschreibung
Karl Prümm forderte 2004 einen Paradigmenwechsel in der Fokussierung der Filmwissenschaftler, die klassisch auf der Mise en scène lag und stattdessen auf die „Mise en images“ gelenkt werden sollte. Dieser Forderung liegt die Überzeugung zugrunde, dass die Kamera jene Instanz sei, der die Ästhetik des Films wesentlich entstammt. Die Aktualität dieses Gedankens zeigt sich heute in der Problematisierung des Medienwechsels von klassischer Kinematographie zum digitalen Filmbild, welches die Kamera als alleinigen Bildproduzenten durch teilweise computergenerierte Bilder abgelöst hat. Anhand der Analyse zweier Spielfilme, deren Ästhetik sich an der ambivalenten Schnittstelle von klassischer und digitaler Bildgestaltung bewegt, soll das Konzept einer fotografischen Filmanalyse aktualisiert werden.