Beschreibung
Johannes Gutenberg war und ist eine äußerst populäre Figur gesellschaftlicher Selbstverortung. Kaum eine erfinderische Leistung ist in der Neuzeit über einen so langen Zeitraum mit gleicher Regelmäßigkeit und Begeisterung gefeiert worden wie die Gutenberg zugeschriebene Erfindung der Druckerpresse mit beweglichen Lettern. Die symbolische Besetzung Gutenbergs bezieht sich dabei auffallend häufig auf die Idee des Lichts. Immer wieder und in unterschiedlichsten Kontexten tritt Gutenberg als Lichtbringer und -bote in Erscheinung, wobei mit vollen Händen aus den Traditionsbeständen christlicher und aufklärerischer Symbolik geschöpft wird.
Sven Grampp geht der kulturgeschichtlichen Ausprägung der Lichtsymbolik nach und zeichnet mit Gutenberg ein Beispiel im Umgang mit medialen Transformationen.
Sven Grampp ist Akademischer Rat am Institut für Theater- und Medienwissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg. Forschungsschwerpunkte: Medientheorie, Space Race, Fernsehserie. Ausgewählte Publikationen: Ins Universum technischer Reproduzierbarkeit. Der Buchdruck als historiographische Referenzfigur in der Medientheorie (UVK 2009), Marshall McLuhan. Zur Einführung (UTB 2011).
Weitere Arbeiten von Sven Grampp im AVINUS Verlag erschienen:
- Picture Space Race. Zukunftsvisionen in Ost und West am Beispiel von Disneys
- Die Enden der Fernsehserien
- Vom Beobachten des Beobachters der Beobachter. Die erste bemannte Mondlandung im deutschen Fernsehen diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs